Rückblick auf die Werkstattgespräche in Duisburg

Am 8.11.2023 fand das Pilotprojekt „Werkstattgespräche“ in Duisburg statt.

In den Räumlichkeiten unseres Kooperationspartners der Duisburger Werkkiste fanden sich ca. 20 interessierte Teilnehmende zusammen, um sich über die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung von internationaler Jugendarbeit (IJA) auf lokaler und regionaler Ebene auszutauschen. Dabei lag der Fokus auf einer stärkeren Einbeziehung von jungen Menschen mit geringeren Chancen.

Die Veranstaltung wurde von Lena Richter und Susanne Patzelt, aus der Duisburger Werkkiste, und Frank Börner, Vorstandsmitglied des aktuellen forums e.V. sowie Mitglied des Landtags, eröffnet. Nach einer kurzen Vorstellung der Servicestelle für mehr IJA in NRW, folgte eine Podiumsdiskussion, geleitet von der Moderatorin Yinka Kehinde. Daran beteiligten sich Frau Inga Ackermann (LVR-Landesjugendamt Rheinland), Herr Klein-Reinhardt (BMFSFJ – Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und Herr Manfred von Hebel (Jugend für Europa, Nationale Agentur Erasmus+ Jugend und ESK).

Im Rahmen der Podiumsdiskussion wurden sowohl die Potentiale aller Initiativen zur Förderung der IJA auf Landes-, Bundes-, und Europaebene reflektiert, als auch die aktuellen Herausforderungen zur Umsetzung internationaler Jugendarbeit in NRW und deutschlandweit diskutiert. Als Herausforderungen wurde zum einen die komplexe außenpolitische Lage, bedingt durch die Kriege, erwähnt. Zum anderen wurden die vorgesehenen Kürzungen von Fördermitteln für das Jahr 2024 im Bereich der außerschulischen Jugendarbeit thematisiert, die einen starken Einfluss auf die internationale Jugendarbeit in Deutschland haben werden. Ebenfalls wurden die Auswirkungen der Corona-Pandemie erwähnt, die bis zum Jahr 2022 die Ausführung internationaler Projekte erschwert haben. Als positive Entwicklung wurde dagegen der deutschlandweite Anstieg von Projektanträgen für internationale Projekte im Jahr 2023 erwähnt, wodurch das vorhandene Interesse an der Thematik sichtbar wird. Die große Bedeutung lokaler und regionaler Netzwerke zur Stärkung und Weiterentwicklung von IJA wurde ebenfalls erwähnt. Außerdem wurde die Bedeutung von internationaler Jugendarbeit für den Frieden und die Förderung interkultureller Kommunikation besonders hervorgehoben.

Nach einer kurzen Pause folgte ein Vortrag von Peter Menne von transfer e.V. über Evaluationsmethoden in der IJA. Hierbei wurde das Evaluationstool „i-EVAL“ vorgestellt, welches es ermöglicht internationale Jugendbegegnungen mittels eines standardisierten Verfahrens zu evaluieren. Anschließend stellte Verena Reichmann (aktuelles forum e.V.) gemeinsam mit Birgit Grebien und Thomas Holländer (Duisburger Werkkiste) drei spannende internationale Handwerksprojekte aus den vergangen Jahren vor: „XENOS“ (2010-2012), „young workers for europe“ (2012-2014) und „young workes for romania“ (2016-2017). Als weiteres Praxisbeispiel wurde der „Internationale Jugendgipfel 2023 im Regionalen Weimarer Dreieck“ von Mayka Kleine-Hering (aktuelles forum e.V.) vorgestellt. Sie wurde hierbei von einer Schülerin der Leibniz Gesamtschule aus Duisburg unterstützt, die an dem Jugendgipfel teilgenommen hat und über ihre eigenen Erfahrungen berichtet hat.

 

Nach der Mittagspause wurde die Methode des World Cafés angewandt. Hierfür wurden in Kleingruppen die folgenden Themen aus unterschiedlichen Perspektiven heraus diskutiert: (notwendige) lokale Strukturen für IJA, (mehr) Partizipation junger Menschen mit geringeren Chancen, Finanzierungsmöglichkeiten, potentielle Kooperationen. Die Ergebnisse wurden für alle sichtbar gesammelt und anschließend mit allen Teilnehmenden gemeinsam besprochen. Abschließend wurden im Plenum Anregungen für zukünftige Gespräche und Projektideen gesammelt und gemeinsam reflektiert.